Direkt nach den Klausuren machten wir uns auf, das Innere Australiens kennen zu lernen und uns bei einer fünftägigen Tour im Outback mit der Kultur der Aborigines auseinander zu setzen (siehe Fotos).
Samstag:
Nach einem dreistündigen Flug nach Alice Springs, weg aus dem verregneten Sydney, bezogen wir unser Hotelzimmer in diesem kleinen, beschaulichen Ort mitten im Nichts. Wir brauchten ca. drei Stunden, hatten dann aber auch wirklich jede Strasse und jedes Haus in Alice Springs gesehen. Alice hat rund 26.000 Einwohner, 1000 davon sind amerikanische Staatsbürger und arbeiten für eine der größten Abhörstationen des CIA.
Sonntag:
Am nächsten Tag ging unser Abenteuer pünktlich um 06.00 Uhr morgens mit einem Minibus und 18 weiteren Teilnehmern los. Nach sechseinhalb Stunden Busfahrt (jaja, das Land ist groß), bei welcher sich die Umgebung nicht im geringsten änderte (roter Sand, verdorrte Büsche und ein paar Rinder und wilde Kamele mitten im Nichts) erreichten wir unseren „Zeltplatz“ in Yulara, dem Parkressort vor den Toren des Uluru-Kata Tjuta Nationalparks. Auf unserer gesamten Busfahrt sind wir zweimal rechts und einmal links abgebogen, ansonsten ging es die sechseinhalb Stunden meist geradeaus.
Nach einem kleinen Mittagsimbiss stand unsere erste Wanderung auf dem Programm, der „Valley of the Winds Walk“. Mit dem Wetter hatten wir besonderes Glück, es hatte nur 30 Grad, was für die Gegend als eher kühl gilt. Der dreistündige Walk führte uns durch faszinierende Felsformationen und sorgte dafür, dass wir das Wasser, welches wir literweise tranken, auch wieder gut ausschwitzten. Trotz allen Warnungen, genug Wasser mitzunehmen, kommt auf diesem Walk im Durchschnitt jeden Monat ein Mensch ums Leben, weil er schlichtweg verdurstet. Nach der Tour gingen wir zum angenehmen Teil der Abends über und genossen den Sonnenuntergang am Uluru, bevor wir uns zurück ins Yulara Resort machten. Die Nacht verbrachten wir in Schlafsäcken („Swags“) unter freiem Himmel.
Montag:
Um auch rechtzeitig zum Sonnenaufgang wieder am Uluru zu sein, war die Nacht um kurz nach vier Uhr morgens vorüber. Nach dem Sonnenaufgang umrundeten wir das Heiligtum der Aborigines und bekamen eine Menge Wissenswertes über deren Kultur und den Berg an sich von unserem Tour Guide beigebracht.
Am Nachmittag verließen wir den Uluru-Kata Tjuta Nationalpark und fuhren zum zweiten Highlight des Outbacks, dem Kings Canyon. Wie könnte es anders sein, auch für diese Fahrt saßen wir rund fünf Stunden im Bus, bevor wir unseren zweiten „Zeltplatz“ erreichten. Dort angekommen wurde ein großes Lagerfeuer entzündet, auf dem wir Brot („Damper“) und Spaghetti Bolognese kochten. Auch diese Nacht verbrachten wir unter freiem Himmel, diesmal jedoch in Gesellschaft von Dingos, australischen Wildhunden, denen nichts Besseres einfiel als des Nachts zwischen unseren Swags umherzustreifen. Grundsätzlich sind diese Geschöpfe zwar nicht gefährlich, jedoch finden sie großen Spaß daran, alles was nicht niet und nagelfest ist vom Zeltplatz wegzuklauen.
Dienstag:
Auch der letzte Tag unserer Outback Tour begann früh, um unseren dritten Walk noch vor der Mittagshitze hinter uns zu bringen. Nach einem kleinen Frühstück um 05.30 Uhr morgens kletterten wir auf die Berge des Kings Canyon und erkundeten die einzigartigen Felsformationen, die der Planet über viele Jahrtausende hinweg geschaffen hat. Der Besuch des Canyons ist absolut empfehlenswert, mir persönlich (und auch den meisten unserer Gruppe) hat dieser Walk am Besten gefallen.
Nach dem Mittagessen machten wir uns dann wieder auf den Heimweg, weitere sechs Stunden im Bus nach Alice Springs zurück. Nach einer weiteren Nacht im Hotel flogen wir dann am Mittwoch zurück nach Sydney, wo uns wieder tristes Regenwetter erwartete, was nun schon seit zwei Wochen (und wohl auch noch länger) anhält.
Fazit:
Fragt man Besucher nach ihrer Meinung zu ihrer Reise in das Outback, bekommt man ganz unterschiedliche Einschätzungen zu hören. Viele sind enttäuscht, da sie sich Uluru „röter, besser, beeindruckender“ vorgestellt haben. Letztendlich ist das alles eine Frage der Erwatungshaltung welche man hat. Meine Erwartungen wurden vollends erfüllt und ich kann den Besuch des Ayers Rock nur empfehlen. Unbedingt zu raten ist jedoch, auch einen Abstecher zum Kings Canyon zu machen, da dieser dem Besucher nochmals eine ganz andere Facette des Outbacks näher bringt.